Samstag, 28. September 2013

Wissensmanagement kann jeder? (2. Teil)



Wenn ich Leute frage, ob Wissen für ihr Unternehmen wichtig ist kommt ohne langes Zögern ein deutliches "Ja". Frage ich, ob sie denn auch aktiv etwas dafür tun, kommt eher etwas wie "naja, irgendwie schon" und dann folgen ein paar "eh-da"-Beispiele. Wir machen


  • Personalentwicklung
  • Qualitätsmanagement
  • Innovations- oder Ideenmanagement
  • Stellenbeschreibungen und Zielvereinbarungen
  • Dokumentenmanagement
  • Corporate Kommunikationsrichtlinien
  • und Ähnliches mehr

Es wird viel Zeit, Geld und Energie in solche Dinge investiert, sehr selten findet man aber einen koordinierten Gesamtblick über alle Aktionen. Eine Position, die Menschen, Organisation und Technik so zusammenbringt, dass das Unternehmen möglichst effizient mit der, anerkanntermaßen wichtigsten, Ressource "Wissen" umgeht findet man - unverständlicher Weise - selten. Und wenn, dann sind es auch schon mal gerne Alibi-Stellen und man hört "Das macht unsere Teamassistentin", „Wir haben da ein Projekt am laufen“ oder Ähnliches. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber wie stark kann man in dieser Position den IT-Leiter oder den Personalverantwortlichen beeinflussen?

Ein anderes Extrem das ich erleben durfte war im Rahmen einer Diplomarbeit in einem großen Konzern. Beim Start wurde meinem Diplomanden mitgeteilt, dass es niemanden gäbe der sich mit Wissensmanagement beschäftigt und er hätte freie Hand. Schon bald wurde er aber fündig. Es gab schon eine Projektgruppe mit einer Hand voll Mitarbeitern, doch niemand wusste davon. Auch fand er fast in jeder Abteilung jemanden, der sich um dieses Themas annehmen sollte und am Ende waren es knapp 20 Personen mit denen er sich austauschte.
Und wieder war's ein Diplomand (s. Teil 1) und erneute die Frage: Warum gehen wir so sorglos mit unserer wertvollsten Ressource um?